Eine Skippertrainingswoche kann als Meilentörn aber auch als Vertiefung für vorhandenes Wissen genutzt werden. Ohne Prüfungsstress lassen sich vielen relevante praktische Trainingseinheiten erlernen und ausprobieren. Spätestens nach erfolgreicher Prüfung des Sportküstenschifferscheines (SKS) bietet es sich jedoch an, ein Skippertraining zu absolvieren.
Die Trainings gestalten sich oft völlig unterschiedlich je nach Wind, Wetter, Jahreszeit. Deshalb bietet es sich an, mehrere Trainings zu absolvieren.
Mögliche Ausbildungsinhalte eines Skippertrainings (1 Woche)
Hafenmanöver: Leinenwurftechniken | Schiff auf der Stelle halten | Drehen auf dem Teller | Radeffekt | sichere Achterausfahrt | längsseits anlegen/ablegen | Bug o. Heck an die Pier mit Moorings | Eindampfen in die Vor- und Achterspring | Anlegen mit Mittelklampe | Ablegen mit seewärtiger Achterleine | Einhand-Anlege- u. Ablegemanöver | (An- / Ablegen an Liegeplätzen mit Heckpfählen | Eindampfen mit Vor-/Achterspring um die Heckpfähle)* | Ankermanöver | Hafenmanöver mit kleiner Crew | Einhand-Hafenmanöver
Nachtfahrt: Vorbereiten der Crew für die Nachtfahrt | Lichterführung | Wacheinteilung | Navigation in der Nacht | Leuchtfeuer | unterschiedliche Seezeichen | Einsatz von Elektronischer Navigation | Nachtsichtgerät | Erkennen von anderen Fahrzeugen mit Klärung der Vorfahrt | Erkennung von (unbefeuerten) Gefahrenstellen – Fisch/Muschelfarmen, Fischerfähnchen
Besondere Manöver: Rückwärtssegeln | Einsatz von Treibanker | Einsatz von Bootsmannstuhl | Segeltrimm/Gewichtstrimm | Segel reffen | Spinaker-Segeln | Setzen eines Sturmsegel | Schiff aufstoppen ohne Motoreinsatz
Navigation: Papier-Seekarten | Umgang mit Küsten- und Hafenhandbüchern | Leuchtfeuerverzeichnisse | Nachrichten für Seefahrer | Terrestrische Navigation (Peilungen, Lotungen) | Elektronische Navigation | Seekartenplotter | Laptopnavigation (OpenCPN) | TabletApps: Navionics | Navigationshilfen | Navtex | AIS | Einsatz von Radar (Einstellungen, Peilungen, Alarmierungen) | Trackback-Funktion
Sicherheit: Rettungsweste auslösen, Rettungsmanöver (Qickstopp, Q-Wende, Gefahrenhalse, Münchener/Hamburger Manöver) | Rettungsinsel, Rettungs-Segel | Notpinne, Segeln ohne Ruderbewegung (Ruderbruchsimulation) | MOB-Manöver (mit echter Person) | Bergen einer über Bord gegangener Person | Seetüchtigkeit prüfen | Creweinweisung | Sicherheitseinweisung | Epirb, SART-Notsender | Signalmittel (Pyrotechnik, Spiegel, Akkustische Signale) | Radaralarmierungen
Wetter: Wetter auf See | Wind & Welle | Wetterprogramm zyGrib | Wetter über InfoBOX/Navtex | Wetter im Internet Wetter APPs | Wetterempfang über SSB-Kurzwelle (RTTY)
Windaufzeichnung: Stärke (blau) und Richtung (rot)
Sonstiges: Funkeinsatz | Motoren ohne Schalthebel (Simulation von Bruch des Schalt-/Gasgestänges) | Segelliteratur | Ein- und Ausklarieren | Gespräche über Seemannschaft, Seewetter, Navigation, Rechtliche Situationen, die Verantwortung als Skipper | Logge ziehen/reinigen
Yachtübernahme: Sicherheitseinrichtungen | Häufige Defekte | Beschädigungen | Seetüchtigkeit | Vollständigkeit der Schiffseinrichtungen | Motor & Getriebe | Elektrik | Gasanlage | Navigation | Rigg | Segel | Funkanlage | Kielaufhängung | Fallen, Schoten, Leinen | Ersatzmaterialien
Auf Törn je nach Möglichkeiten während der Trainingswoche zusätzlich:
Schwerwettersegeln | Sturmtaktik | Ablaufen vor Top & Tackel | Crew vorbereiten auf schweres Wetter | Segeln in Gezeitengewässer und mit Strömung
In Skippertrainings werden zum Teil Ausbildungselemente einer SSS-Ausbildung integriert. Umgekehrt fließen Ausbildungselemente eines Skippertrainings in die SSS-Ausbildung.
*)
In der Marina Portoroz war die einzige Möglichkeit an Heckpfählen Manöver zu üben. Leider hat die Marina allen Segelschulen das Üben untersagt