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RADAR

Kurzeinstieg: RADAR-Technik & Praxis

Das Raymarine RADAR auf der La Bonita hat viele Automatik-Einstellungen (AUTO). Die nachfolgenden Einstellungen beziehen sich jedoch auf "manuelle Eingaben"

  • RANGE einstellen – 3-6sm entspricht der optischen Sichtweite bei Tag. Ansonsten ist die Reichweite abhängig von der Höhe des Radoms. Es gilt wie bei der Sichtweite, das "Feuer in der Kim" + ca. 15%
    FORMEL: D [sm] = 2,075 * (√ Augenhöhe h [m] + √ Feuerhöhe H [m])
    Beispiel: Bei der La Bonita gilt als "Aughöhe = RADOM" ca. 15m. Ein Objekt mit 10m Höhe (Schiff, Yacht, Gebäude, Küste, etc.) kann rein theoretisch bis 16,8 sm per RADAR gerade noch erfasst werden.
  • TUNE einstellen – Frequenz wird abgestimmt auf die Gegebenheiten (ähnlich wie Sender im alten Radio)
    ggf. immer wieder nachstellen, wenn Range verändert, wenn näher am Ufer
    Vorgehensweise: 1) stark aufdrehen 2) rückdrehen, bis keine Störechos zu sehen
  • VERSTÄRKUNG / GAIN – Echos werden hervorgehoben
    Vorgehensweise: 1) auf 100% 2) durch Rücknehmen des Wertes, das Ergebnis verbessern.
    Mit Seegangsenttrübung und Rain können die Echos gebietsweise wird gedämpft werden: Seeggangseintrübung von innen nach aussen, Rain von aussen nach innen.
  • SEEGANGSENTRÜBUNG – Störsingnale durch Reflektionen von Wellen werden im Nahbereich (3-5sm) unterdrückt
    Vorgehensweise: 1) auf 50% 2) durch Erhöhen/Rücknehmen des Wertes das Ergebnis verbessern (Je mehr Verstärkung, desto höher muss die Seegangseintrübung sein – ist ein Antagonist)
  • REGENENTRÜBUNG – im Ggs. zur Seegangsentrübung, wirkt sich die Regenentrübung auf das gesamte Radarbild gleichmäßig aus. Regen liefert Störechos (wie Nebel auf dem Bildschirm). Wenig/Keine Entrübung wenn kein Regen da – oder man will einen heranziehenden Regen (Squalls) sichtbar machen. Je mehr Regen, desto höher die Regenentrübung einstellen. Die Regenentrübung kann auch bei "normalen" Verhältnissen dazu genutzt werden, um das Radarbild klarer zu bekommen.
  • FTC Fast-Time-Constant – es wird die Impulslänge des Radarsignals eingestellt. Auswirkung: weniger starke Echos werden unterdrückt, stärkere Echos werden hervorgehoben
    Vorgehensweise: 1) auf 50% 2) durch Erhöhen/Rücknehmen des Wertes das Ergebnis verbessern

Wissenswertes

  • EBL / VRM – (2x) Peilstrahl und (2x) variable Abstandsringe
  • Auflösung horizontal      6  Grad (auf der La Bonita: 5,2 Grad)
  • Auflösung vertikal           20-25 Grad (auf der La Bonita: 25 Grad)
  • Range in der Anzeige (z.B. ¼ nm) bezieht sich auf den Ringabstand! (maximale Reichweite auf der La Bonita bis ca. 24nm)
  • Radarabstandsmessungen sind prinzipiell genauer als Richtungspeilungen.
    Genaue Positionsbestimmung: 2 Abstandspeilungen + eine Richtungspeilung.
  • Beim Passieren schwenkt das Echo.
  • Großes Echo (Frachter), verdeckt ein dahinter dahinterliegendes kleines Echo (Tonne).
  • Vorgelagerte flache Landmassen werden ggf. nicht erkannt/reflektiert.
  • Die sogenannte "Radarkeule" verdeutlicht, dass...
    • Weiter entfernte Ziele größer, nahe Ziele kleiner erscheinen
    • Entfernte oder versetze enge Durch- und Einfahrten werden erst bei Annäherungen (bei ca. 0,5 - 1,0 sm) erkennbar
  • Das Radarbild kann auf der elektronischen Seekarte überlagert werden
  • Die Ausrichtung kann: NorthUP, HeadUP oder CourseUP eingestellt werden
  • Es kann TrueMotion oder RelativeMotion eingestellt werden
  • Das Raymarine-RADAR auf der La Bonita hat zusätzliche diverse Features:
    • MARPA (1) - Radarechos können markiert werden und werden somit automatisch verfolgt. Kurs, Geschwindigkeit, Gefahrenlage wird angezeigt. Es erfolgen entsprechende Alarmierungen.
      Eine Markierung erzeugt in dem OpenCPN-Navigationsprogramm des Laptops einen ARPA-Wegepunkt. Man kann auch hier das Echo weiter verfolgen.
    • Es können bezogen auf MARPA zwei Schutzzonen um das Schiff gezogen werden. Wenn ein Echo in einer der Zonen gerät, löst es eine Alarmierung aus.
  • Spezifikationen des Radar-Gerätes auf der La Bonita (Raymarine 2D 18")
  • Das Radarbild kommt auf der La Bonta auf einen Raymarine Kartenplotter C70 zur anzeige

 

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(1)

MARPA vs ARPA

ARPA (Automatic Radar Plotting Aid) ist ein Begriff aus der Berufsschifffahrt. Die Funktion unterstützt die Besatzung auf der Brücke, die Bewegungen anderer Schiffe zu erkennen und Kollisionsgefahren frühzeitig abzuwenden.

MARPA (Mini Automatic Plotting Aid) ist bei den meisten Sportbooten-Radargeräten verfügbar und bedient im Grunde die gleiche Funktion. So lassen sich Geschwindigkeit, Peilung, Fahrtrichtung und die Dauer bis CPA (Cloasest Point of Approach = Passierabstand) bei beweglichen Objekten in der Nähe beobachten. Was die abgespeckte Version hingegen nicht kann, ist die Berechnung einer vorgegebenen Änderung von Kurs oder Fahrt auf den CPA.
MARPA-Ziele werden manuell erfasst - einige Radarsysteme können dies jedoch auch automatisch verrichten.

 

Literaturempfehlung

Georg Fürst "Radar an Bord" (Aufl. 2019)

ISBN 9783613508859

Simulator

Nauticalsoftware (RadarTutor & RadarSimulator)

Erklärvideo

blauwasser.de | RADAR  (auf der La Bonita vorhanden)

Radarnavigation von Videosail (DVD) | vergriffen, Second Hand (auf der La Bonita vorhanden)

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